Die größten Kontroversen in der Geschichte des Boxens

Einer der größten - und gefürchtetsten - Schwergewichtler aller Zeiten, Mike Tyson, schien Kontroversen zu hofieren. Der "Baddest Man on the Planet" war in viele berüchtigte Momente innerhalb und außerhalb des Rings verwickelt, aber der wohl unvergesslichste war seine Begegnung mit Evander Holyfield im Juni 1997. Nachdem er in den ersten Runden mehrere Kopfstöße von Holyfield einstecken musste, verlor Iron Mike die Fassung und riss seinem Gegner in der dritten Runde im Clinch ein Stück aus dem Ohr, das er auf die Leinwand spuckte. Holyfield beschwerte sich beim Ringrichter, der Tyson zwei Punkte abzog. Als der Kampf jedoch wieder aufgenommen wurde, kam Tyson für einen zweiten Schlag zurück und der Kampf wurde abgebrochen, Iron Mike wurde disqualifiziert. Der ehemalige Schwergewichtsweltmeister wurde mit einer Geldstrafe von 3 Millionen Dollar und einem einjährigen Ringverbot belegt.

Der Rückkampf zwischen Muhammed Ali und Sonny Liston im Jahr 1965 ist einer der bizarrsten und am heftigsten diskutierten Kämpfe der Boxgeschichte. Ali (der damals noch unter seinem Geburtsnamen Cassius Clay kämpfte) hatte im Jahr zuvor die Welt mit einem überwältigenden Sieg über Liston schockiert, und ihr Rückkampf war eines der am meisten erwarteten Ereignisse im Sport. Sonny Liston schien jedoch einen Plan gefasst zu haben, um das Spektakel vorzeitig zu beenden. Ein Phantomschlag von Ali in der ersten Runde schickte Liston zu Boden, der bei dem Versuch aufzustehen erneut zu Boden ging und der Schiedsrichter beendete den Kampf widerwillig, als die Zählung 10 überschritten hatte. Es gibt zahlreiche Theorien darüber, warum Liston zu Boden ging - Verbindungen zur Mafia, Morddrohungen, angebliche Attentatsversuche auf Ali, die Liste ist lang. Wie auch immer, der 25. Mai 1965 war eine der größten Kontroversen im Boxsport.

2008 schockierte der mexikanische Weltergewichtler Antonio Margarito die Boxwelt, als er den ungeschlagenen puertoricanischen Superstar Miguel Cotto in der elften Runde ihres Kampfes stoppte. Margaritos beeindruckender Sieg brachte ihm Anfang des folgenden Jahres einen Kampf gegen Shane Mosely ein, aber Moseleys aufmerksamer Trainer Naazim Richardson bemerkte, dass sich auf Margaritos Handschuhen eine ungewöhnliche weiße, pulverförmige Substanz befand. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine Art Gips handelte, der bei Schweiß härtet. Der Mexikaner wurde angewiesen, seine Hände neu zu umwickeln und wurde von Moseley in der 9. Runde k.o. geschlagen.

1927 wurden 105.000 Fans im Soldier Field in Chicago Zeuge einer der umstrittensten Schiedsrichterentscheidungen der Boxgeschichte. Nachdem Jack Dempsey im Jahr zuvor seinen Schwergewichtstitel an Gene Tunney verloren hatte, wollte er sich für die Niederlage rächen. Bei diesem Kampf gab es eine neue Regel, die besagte, dass ein Kämpfer in eine neutrale Ecke zurückkehren muss, nachdem er seinen Gegner niedergeschlagen hat, oder der Ringrichter beginnt nicht mit dem Auszählen. Dempsey tat das einzig Richtige und schlug Tunney zum ersten Mal in seiner Karriere nieder, zog sich aber mehrere Sekunden lang nicht in eine neutrale Ecke zurück. Als der Ringrichter schließlich mit dem Anzählen begann, stand Tunney in letzter Sekunde auf, schlug Dempsey in der nächsten Runde zu Boden und gewann seinen Titel durch Entscheidung.